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16.05.2025

«Es hat alles immer funktioniert»

Die 30-jährige Spitex-Klientin Laura Weber* ist das, was Fachleute «multimorbid» nennen: So leidet sie unter anderem an Diabetes mellitus Typ 1 und Osteoporose. Nach einer Fraktur des rechten Sprunggelenks wurde sie im HOCH Health Ostschweiz Kantonsspital St. Gallen operiert und erhielt einen speziellen Fixateur.

Text: Eva Zwahlen

Eine besondere Herausforderung rund um die Spitex-Nachsorge stellten für Pflegeexpertin Silvana Klöti die Wohnsituation der Klientin und der Umstand dar, dass das Bein während sechs Monaten nicht belastet werden durfte. Zudem musste eine postoperative Infektion durch das Fremdmaterial unbedingt verhindert werden.

Zu Silvana Klötis Aufgaben gehörten etwa die Pflegeplanung, Fallführung sowie die Koordination mit dem interdisziplinären Wundzentrum des HOCH, zudem leistete sie auch eigene Einsätze vor Ort. Im Interview berichtet Laura Weber unter anderem von ihrer Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin Silvana Klöti.
 

Laura Weber, wie geht es Ihnen?

Es geht mir den Umständen entsprechend sehr gut. Das ist nicht selbstverständlich, denn: Meine gesundheitliche Situation ist ja nicht die einfachste, und es war essenziell, dass der Heilungsprozess gut verläuft und sich nichts entzündet. Die Wundheilung per se ist nicht schlecht, aber mein Körper war schon mit dem Knochenbruch und der Operation beschäftigt. Aufgrund von Diabetes mussten Entzündungen unbedingt verhindert werden.
 

Was waren die grössten Herausforderungen in Ihren eigenen vier Wänden?

Zu Beginn tat ich mich etwas schwer damit, dass jemand zu mir nach Hause kommt und fast zwei Stunden bei mir ist. Da spielt die zwischenmenschliche Beziehung eine grosse Rolle. Zu Beginn war die Koordination und Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren und deren Einsätzen schwierig. Sicherheit und Vertrauen gab mir, dass die Pflegeexpertin die Situation professionell einschätzte und mich immer wieder beurteilte. Ich konnte Silvana jederzeit anrufen, wenn ich Fragen hatte, denn sie kannte den ganzen Verlauf und alle Stadien der Wundheilung. Ich merkte, dass sie den Fall begleitet, auch wenn sie selbst nicht anwesend war.
 

Was schätzen Sie an der Spitex- Pflege? Und was könnte man besser machen?

Die Menschlichkeit. Meine Verfassung war nicht immer die beste, aber ich fühlte mich wohl und durfte einfach sein. Zudem schätze ich die Kompetenzen der Spitex: Die Wunde ist gut verheilt, nichts hat sich entzündet. Was könnte man besser machen? Am Anfang kam fast jeden Tag jemand anderes zu mir und blieb zwei Stunden. Unmittelbar nach dem Spitalaustritt war ich noch nicht fit und überfordert. Gleichzeitig war ich auf die Hilfe angewiesen und wusste, wie kompliziert der Verbandswechsel ist. Geholfen hat mir in diesen Situationen, dass ich mit Silvana telefonieren konnte, sie hat dann veranlasst, dass jemand kommt, der mich und die Situation kennt.
 

Silvana Klöti hat einen Masterabschluss in der Pflege. Was merken Sie davon?

Mein Fall ist komplex durch meine Diabetes-Vorerkrankung, die auch die Wundheilung stark beeinflusst. In Bezug auf meine Krankheit bin ich die Fachperson, aber die Situation mit dem Fixateur war auch für mich neu. Ich habe bei Silvana gemerkt, dass das Wissen vorhanden ist, und die Kommunikation war sehr angenehm. Ich habe mich immer ernst genommen gefühlt und spürte, dass sie vorbereitet kommt. Sie hört zu, erfasst die wichtigen Informationen und verschafft sich einen Überblick. Es hat einfach alles immer funktioniert, das förderte mein Vertrauen.

* der Name wurde zum Schutz der Klientin anonymisiert


Weitere Beiträge zur «Spitex im Wandel» finden Sie hier.

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